Immer wieder wird mir die Frage gestellt, mit welchem Social-Media-Netzwerk man am besten junge Leute erreicht.
Meine Antwort darauf lautet meistens - „es kommt darauf an“ oder ich entgegne darauf, dass die Frage zu pauschal gestellt ist. Mit diesem Blog-Beitrag möchte diese Antworten kurz begründen.
Vor einigen Tagen bin ich zu diesem Thema auf eine interessante Quelle gestoßen; laut einer Befragung von 2020 gestaltet sich die Social-Media-Nutzung im Alterssegment unter 30 Jahren folgendermaßen:
Tendenziell könnte man allein bei diesen Zahlen eine Aussage treffen. Allerdings halte ich das Segment U30 selbst noch für zu schwammig definiert. Es macht einen Unterschied, ob man 16 ist und sich z.B. das erste Mal beruflich orientiert oder aber 28 ist und sich beruflich verwirklichen oder neu orientieren möchte.
Man könnte nun mithilfe von Social-Media-Monitoring-Tools u.a. herausfinden wie unterschiedlich die Social Media-Nutzung im Segment U20 und im Alter zwischen 20 und 30 ist. Außerdem muss man für die entsprechende Content-Erstellung auf den Plattformen von Anfang an berücksichtigen, in welchem Format Inhalte von den Usern geschaut und konsumiert werden. TikTok, Instagram und Snapchat sind klassische Hochkant-Portale während Facebook so gut wie alles ist und Youtube ein klassisches Querformat erfordert.
Unabhängig von diesen beiden Unterscheidungskriterien ist es aber vielmehr entscheidend, ob Unternehmen (ganz) junge Menschen direkt erreichen möchten oder den B2B-Ansatz wählen, z.B. mithilfe von Personaldienstleistern oder Headhuntern, die ebenfalls Social Media nutzen und nach passenden „Matches“ im Internet Ausschau halten.
Es ist demnach wichtig, zwischen B2B- und B2C-Kriterien zu unterscheiden bei der Strategiekonzeption. Da ich im Übrigen ein Fan der persönlichen Überzeugung durch andere Menschen bin, denke ich, dass z.B. viele Schulabgänger auch bei der Berufsauswahl schon auf den guten Rat eines Vertrauten hören, als sich direkt vom Unternehmen überzeugen zu lassen. Weitere Multiplikatoren als Zielgruppe könnten demnach auch Lehrer, Eltern oder Job-Center-Mitarbeiter sein.
Nehmen wir an, ein Unternehmen entscheidet sich für den B2B-Ansatz bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern und die zuletzt genannten Multiplikatoren sind bereits über 30 Jahre alt und sollen erreicht werden:
Für effizientes B2B-Marketing im Recruitment-Bereich empfehle ich daher klar die Nutzung von Facebook und LinkedIn.
Dies wird zusätzlich durch das Ergebnis der folgenden Befragung bestätigt.
Fassen wir noch einmal zusammen:
- Man muss bei einer Werbekampagne nicht das eine tun, ohne das andere zu lassen - jedoch sollten Unternehmen bei der Kommunikation ihrer Angebote, z.B. im Recruitment-Bereich, einen Schwerpunkt festlegen, nämlich B2C oder B2B.
- Egal, für welchen Ansatz sich das Unternehmen entscheidet; Facebook sollte nach wie vor nicht außer Acht gelassen werden, denn die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache.
- Es sollte überprüft werden, in wieweit Social-Media-Content, überhaupt plattformübergreifend genutzt werden kann. Wenn Unternehmen gleiche Inhalte auf unterschiedlichen Kanälen veröffentlichen möchten, sollten sie zumindest genügend Arbeitskapazitäten bei der entsprechenden Anpassung des Contents berücksichtigen.